In
der heutigen Zeit werden wir ständig mit den Fortschritten und den Innovationen
der neuen Technologien konfrontiert. Da sollte es nicht verwunderlich sein,
dass die neuen Technologien und die neuen Medien auch in Unterrichtsprozesse
benutzt werden, was die Chance zu einer Erneuerung von Didaktik und Methodik
bietet (vgl. Bollmann 1998:12). Damit die im Fremdsprachenunterricht gesetzten
Ziele geschafft werden, braucht man Mittel, die direkt oder indirekt die Lehr-
und Lernprozesse unterstützen und die Lerneffekte verbessern. Die Medien sind
Kommunikationsmittel, die vermittelnde Aufgaben übernehmen und zur Darstellung
und Verbreitung von Informationen beitragen können. Zur Funktion der Medien
gehört auch die Möglichkeit, als Vermittler einer darstellenden Wirklichkeit zu
dienen, weil sie die Außenwelt im Klassenzimmer hereinlassen (vgl. Riedl
2004:137).
Anfänglich
ist es wichtig zu erklären, welche Medien in unserer Zeit als neu bezeichnet
werden, da jedes Medium zu Beginn seines Erscheinens neu war. Heutzutage werden
beispielsweise das Radio und das Fernsehen nicht als neue Medien bezeichnet.
Unter dem Begriff “neue Medien“ werden
alle Verfahren und Mittel zusammengefasst, die mit Hilfe digitaler Technologie
nicht gebräuchliche Formen von Informationsübertragung –und Speicherung, wie
auch neuartige Formen der Kommunikation ermöglichen (vgl. Tulodziecki/Herzig
2002: 17).
Die
Authentizität der Dokumente, die durch die neuen Medien geliefert werden kann,
da die Schüler bessere Zugriff auf authentische Materialien haben, bietet den
Schülern die Möglichkeit, ihre Aussprache zu verbessern, dadurch dass sie
Muttersprachler hören und landeskundliche Informationen liefern, was ihr
Interesse und ihre Motivation steigt. Noch ein Vorteil der Medien ist, dass sie
nicht nur in Zeitrahmen des Unterrichts, sondern auch zu Hause eingesetzt
werden können, damit die Lernenden mehr Autonomie im Zugang von Sprachmodellen
bekommen können (vgl. Möllering 2001:35).
Die
elektronischen Medien, wie Computer, Internet, Software Programme,
elektronische Lernspiele, oder Interaktives Whiteboard bieten ein Potenzial,
das weit über die Möglichkeiten der traditionellen Medien hinausgeht, deshalb
zeichnen sich neue Lehr-und Lernformen ab. Die Verfügbarkeit der elektronischen
Medien begünstigt die Kommunikation und Kooperation der Schüler untereinander,
wegen der Öffnung von Unterricht und Schule durch Kommunikation mit externen
Akteuren (vgl. Tulodziecki 1997: 161). Neue Kooperationsformen entstehen in dem
veränderten Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, weil es
Lehr-lerntheoretisch zu bemerken ist, dass eine Verschiebung von der
Instruktion durch die Lehrperson zur Konstruktion durch die Schüler beobachtet
wird. Zu den Vorteilen der neuen Medien gehört auch der Erwerb
fächerübergreifender Kompetenzen, da die Lernenden durch die Arbeit mit
computerbasierten Medien die sinnvolle
Nutzung des Computers mit anderen Fächern kombinieren können. Zusätzlich wird
die Möglichkeit für Binnendifferenzierung wegen des unterschiedlichen
Schwierigkeitsgrades der elektronischen
Lernmaterialien angeboten, und die Lernenden können gleichzeitig und
autonom Aufgaben anhand ihrer Leistungsfähigkeit erledigen (vgl. Issing
1997:124).
Die
Fähigkeit der Lernenden im Rahmen des Unterrichts Medien zu benutzen sollte
nicht als selbstverständlich betrachtet werden. Damit der Mediengebrauch
effizient wird, setzt man voraus, dass die Lernenden über Medienkompetenz
verfügen. Aus diesem Grund ist die Ausbildung von Medienkompetenz Bestandteil
des modernen Unterrichts geworden. Der Begriff “Medienkompetenz” beinhaltet
drei verschiedene Dimensionen (vgl. Rösler 1998: 17). Die erste Dimension ist
die technische Kompetenz, das heißt die Fähigkeit der Lernende Zugang zu
unterschiedlichen Medien zu erhalten und sie benutzen zu können, was als
Voraussetzung für die nächsten zwei Dimensionen gilt. Zweitens ist die
kritische Rezeption der Schüler ein Teil der Medienkompetenz. Wenn sie
trainiert werden kritisch-reflexiv zu denken, entwickeln sie ein Verständnis
dafür, wie die Medien funktionieren und lernen sie aktiv und autonom eine
Wirklichkeit konstruieren, um ihre Meinung zu bilden, ihre Emotionen zu
erzeugen oder ihre Vorurteile abzubauen.
Der dritte Aspekt der Medienkompetenz ist die Bereitschaft der
Lernenden, von Medien Inhalte zu produzieren. Durch die Produktion von Inhalten
können die Schüler nicht nur rezeptiv die Medien benutzen, sondern auch eine
aktive Rolle übernehmen und mehr Autonomie im Unterricht gewinnen (vgl. Livingstone
2003:2). Die Berücksichtigung dieser drei Aspekte der Medienkompetenz ist eine
Voraussetzung, damit die Lernenden befähigt werden, die neuen Medien effizient
zu nutzen. Es sollte aber betont werden, dass der richtige und sinnvolle Umgang
mit Medien nicht von alleine erworben wird. Er muss gezielt und nicht isoliert
von Sprachkompetenz gefördert und trainiert werden. Nach konstruktivistischer
Vorstellung müssen Wissen und Kompetenzen in einem Kontext erworben werden so ist es auch möglich, dass Medien-und Sprachkompetenz gleichzeitig entwickelt
werden können. Beide Kompetenzen ergänzen sich ideal und auch bedingen
gegenseitig. Die Schüler, die über eine höhere Medienkompetenz verfügen, können
ihren Zugang zu Informationsquellen und neuen Technologien erleichtern, welche
die Sprachkompetenz fördern, und gegenseitig ermöglicht eine höhere
Sprachkompetenz das Verstehen und Analysieren von den Medienangeboten (vgl.
Koch 2001:60).
Damit
die Medienkopetenz der Lernenden im
Fremdsprachenunterricht gefördert wird, sollten die Lehrer Wissen über
Mediendidaktik verfügen, das heißt, auf
welche Weise sie die Medien im Unterricht anwenden könnten, so dass die Medien
ein Lerninstrument für ihre Schüler werden. In der Mediendidaktik handelt von
der Theorie und Praxis des
Medieneinsatzes für den Unterricht und geht es vor allem darum, das
Lernangebot durch den Einsatz von Technik unter Rücksichtnahme didaktischer
Prinzipien effektiver und effizienter zu machen. Die allgemeine Aufgabe der
Mediendidaktik bezieht sich auf den gezielten Einsatz von Medien zu
konzentriertem Sehen und Hören, wobei es um aktives Lernen mit Medien geht. Der
Lernstoff bekommt in visualisierter Form eine andere Dynamik, die einen
größeren Spielraum zur Kritik, Interpretation und zur Diskussion in Bezug auf
das zu Lernende zulässt. Zusätzlich ist es Aufgabe der Mediendidaktik, bei der
richtigen Verwendung der Medien, den Lernstoff zu erklären und zu erläutern und
auf Grund der Berücksichtigung des emotionalen Aspekts durch Bild, Farbe, Ton,
Grafik das Lernen zu verbessern (vgl. Sageder 2007:6).
Δεν υπάρχουν σχόλια:
Δημοσίευση σχολίου